Vergiftete Liebe
Theaterstück über den Einsatz von Giftgas im Ersten Weltkrieg
und die Liebe zweier Wissenschaftler


Als sich Clara Haber, geborene Immerwahr, am 2. Mai 1915 mit der Pistole ihres Mannes das Leben nimmt, ist das ihr Protest gegen die Machenschaften ihres Mannes. Die promovierte Chemikerin weiß genau, worauf die Arbeit von Fritz Haber hinausläuft: Massenvernichtung per Giftgas. Fritz Haber will seinen Patriotismus unter Beweis stellen und bietet dem Kriegsministerium an, den Stillstand an der Westfront im Ersten Weltkrieg mit dem Einsatz von Chlorgas zu brechen. Seine Pläne haben Erfolg und tausende Menschen sterben. Clara Haber kann als überzeugte Pazifistin mit diesem Mann an ihrer Seite nicht leben.

In unserem Theaterstück „Vergiftete Liebe“ zeigen wir den Konflikt des Ehepaars, der auch der gesellschaftliche Konflikt der Zeit ist: die Pazifisten sind machtlos gegen die Kriegsgeilheit im Deutschen Reich und den Patriotismus. Darüber hinaus fragen wir mit dem Stück nach der Verantwortung von Wissenschaft. Denn sie ist es, die den ersten Einsatz einer Massenvernichtungswaffe ermöglicht. Der Zynismus des Chemikers Haber kulminiert in der nach ihm benannten Formel. Sie ermöglicht die Voraussage darüber, mit welcher Menge Giftgas in welcher Raumgrößer jedes lebende Wesen getötet werden kann: die Tödlichkeitszahl.

„Vergiftete Liebe“ ist eine atmosphärisch intensive Beschäftigung mit dem Ehepaar Haber, mit dem Patriotismus der Wilhelminischen Zeit und dem Wissenschaftler, der für den Tod von Tausenden verantwortlich ist und letztlich die Vorrausetzung für den Einsatz von Zyklon B in Auschwitz geschaffen hat.

Premiere: 20. April 2013 im Kammertheater Der Kleine Bühnenboden Münster
Autor/Regie/Musik: Heiko Ostendorf
Schauspieler: Ulrike Kinbach und Konrad Haller

"In knapp einer Stunde gelingt Heiko Ostendorf ein spannendes, beklemmendes Theaterstück, das nicht nur Gewaltbereitschaft und Patriotismus, sondern auch die Verantwortung von Wissenschaft zur Diskussion stellt. Ein wichtiges Thema, dem man nicht oft genug begegnen kann.“
Westfälische Nachrichten (Klicken Sie hier, um den kompletten Artikel zu lesen!)

"Mit einfachen Mitteln wird hier große Symbolkraft erreicht. Eine engagierte Inszenierung, die Geschichte auf sinnliche Weise erfahrbar macht.
Münstersche Zeitung (Klicken Sie hier, um den kompletten Artikel zu lesen!)

"Mit dieser Inszenierung gelingt dem AUtor und Regisseur Heiko Ostendorf ein beeindruckendes und ergreifendes Stück, das die zeitlose Frage der Verantwortung der Wissenschaft in den Fokus rückt und zugleich zeigt, wie eine Liebe über unterschiedliche Moralvorstellungen zerbrechen kann... Mit wenigen, aber ausdrucksstarken Mitteln macht das Theaterstück deutlich, welche Auswirkungen wissenschaftliche Forschung mit sich bringen kann."
Westfalen-Blatt (Klicken Sie hier, um den kompletten Artikel zu lesen!)



Fotos: Heiko Ostendorf